Jahresausstellung 2010

"Der Holzleim riecht wie Käse oder bananengelbe Füße auf kissenweißem Grund"

Was ist das, eine Ausstellung? Wie soll sie heißen? Gibt es eine Einladung? Kostet das dann Eintritt? Darf die Mama auch kommen? Bekomme ich meine Sachen danach wieder? Was sind Podeste, Exponate, was ein Ausstellungskatalog?

 

Aber auch: Wieso gibt’s heut nur den schwarzen Ton? Warum sollen wir was für die Ausstellung machen? Was soll das mit den Gruppenarbeiten? Wie? Gemeinschaftsarbeiten? Und wieso machen wir heute alle dasselbe?

 

Fragen über Fragen und die Kinderwerkstatt-Gruppen im Ausstellungs-Ausnahmezustand...

 

Wir haben Flüsterpost gespielt und assoziiert, um auf den Ausstellungstitel zu kommen. Haben Zeichnungen angefertigt, um die Einladung verschicken und verteilen zu können. Haben Wände gestrichen, Tische abgespachtelt, neue Regale gebaut, alte geputzt, aber vor allem an den Exponaten gearbeitet:

Gruppenweise an bestimmten Techniken. Einzeln an den großen Ausstellungsstücken. Neu in der Kinderwerkstatt und völlig überrumpelt vom Thema Ausstellung an kleinen Ton- und Holzwerken. In Teams an den Holzfiguren. Und alle zusammen an den Objektkästen: Wer hat welches Holz gesägt, wer welchen Kasten angemalt?… im Laufe der Wochen war das egal, jeder hatte teil.

 

Und wieder die Frage, was das ist, die Kinderwerkstatt.

Hier werden Dinge getan, die ein Ergebnis haben, die ganz real und wertgeschätzt sind. Hier wird in festen Gruppen gearbeitet, in denen man sich auseinander setzen, lernen und seinen Platz darin finden kann. Hier wird Eigenes getan, nicht getan bekommen. Um Hilfe gebeten und bekommen. Hier wird gestaltet: Alleine, zusammen, für sich oder – wie in den vergangenen Wochen und Monaten - für diese Ausstellung.

 

Einzelstücke, Installationen, Gemeinschaftswerke… Kleine Plastiktütchen, große Keilrahmen, winzige Steine, überdimensionale Holzfiguren… und hoffentlich bleiben dem Betrachter dann auch noch Fragen…