Action Painting

Aus der Werkstatt-Gazette No. 6

Katrin Moser und Verena Fink - 25. 06. 2012

Der Begriff Action Painting (engl.: „Aktionsmalerei“), der auf den amerikanischen Kunstkritiker Harold Rosenberg zurückgeht, bezeichnet eine Form der abstrakten, bzw. nicht-geometrischen Malerei. Diese Kunstrichtung wird auch als "selbst-organisierende Malerei" bezeichnet und zum Abstrakten Expressionismus gezählt. Action Painting kam ab 1950 in den USA auf und wurde unter anderem durch den Maler Jackson Pollock international bekannt.


Das Action-Painting ist gekennzeichnet durch die Dynamik und Bewegung beim Malen. Im Stehen, im Knien oder in der Hocke wird mit verschiedenen Werkzeugen wie Walzen, Spachteln, Filmdosen, Pinselstiele Farbe großflächig auf die meist liegenden Malgründe gebracht. Es handelt sich um eine Form der Malerei, bei der der Prozess des Malens selbst, also die gestische Aktion des Malers, die Gestalt des Kunstwerks maßgeblich bestimmt.


Die Farbe wird dick aufgetragen und das Verlaufen oder Herunterlaufen der Farbe wird dem Zufall überlassen. Die Farbe kann getropft, geschleudert, gespritzt oder zum Beispiel aus einer an einem Faden pendelnden Dose auf die Leinwand geträufelt werden. Dieser Vorgang wird auch als „Dripping“ bezeichnet und hat Vorläufer im Automatismus der Surrealisten, wo spontan gemalt wurde, um einen bewussten Einfluss des Künstlers auszuschließen und somit unbewusste Elemente abzubilden.


Durch die von Jackson Pollock erfundene Maltechnik des Drippings (engl. für „getropfte Malerei“) wurde das Action Painting auch als Drip Painting bekannt. Mit der Entwicklung dieser Technik vollzog sich ein radikaler Bruch mit der traditionellen, akademischen Malweise und beeinflusste auch erheblich die europäische Malerei.


Eine Steigerung des Drip Paintings stellen die Schüttbilder dar, bei denen Farbe nicht getropft, sondern "geschüttet" wird. Dieser Technik bediente sich vor allem der österreichische Aktionskünstler Hermann Nitsch.