Installation

Aus der Werkstatt-Gazette No. 14

Katrin Moser und Verena Fink - 29.09.2014

Eine Installation nimmt immer Bezug auf den Raum, strukturiert diesen und passt sich seiner Form und seinen Gegebenheiten an. So kommt auch das Wort, das wir ebenso in anderen Bereichen verwenden (wir installieren Programme am Computer, rufen den Elektroinstallateur oder installieren ein technisches Gerät in unserer Wohnung oder unserem Auto) von „Einbau“ oder „Einrichtung“.

Die Installation ist also immer ortsbezogen und ortsgebunden und somit dreidimensional.

Es kann eine vom Künstler angeordnete Ausgestaltung eines ganzen Raumes sein, oder aber die Aufstellung von Objekten und Materialien in einem speziellen Verhältnis zueinander.

 

Zur Entstehung der inzwischen selbstverständlich eigenständigen Kunstform haben neben Marcel Duchamp, den Dadaisten und Surrealisten in der sechziger Jahren die Ansätze von Donald Judd und Robert Morris, zwei amerikanischen Künstlern entscheidend beigetragen, die nach Formen suchten, wie Raum, Objekt und Betrachter kombiniert werden könnten.

Die Kunstgeschichte betrachtet heute als erste Installationen in diesem Sinne die Raumgestaltungen und –konzepte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, von denen die bekannteren Kurt Schwitters (1923-36/37, während des Zweiten Weltkrieges zerstört) Merzbau und Claude Monets Seerosengemälde im runden Raum des Musée de l’Orangerie in Paris (1927) sind.

 

Das Ziel von Installationen ist es, die Blickweise des Betrachters so zu verändern, dass etwas Bekanntes und Gewohntes aus seinem Kontext herausgelöst und dadurch zu etwas Ungewohntem wird. Eine Installation ist somit auch immer ein Moment der Irritation.

Dabei helfen oftmals die zur Installation verwendeten Materialien: Es sind neben den traditionellen (Holz, Gips, Beton, Stahl, Pappe, Textilien) auch ungewöhnliche Materialien, häufig Alltagsgegenstände, die – aus ihrem Kontext gerissen – zu bildnerischem Material werden. Zeit, Licht, Klang und Bewegung im Raum werden ebenso als „Material“ genutzt, denn Installationen können gut mit den verschiedenen Kunstformen spielen: Neben den Rauminstallationen, in denen ausschließlich Materialien in einem bestimmten Gefüge zueinander angeordnet sind, können sie als Licht-Raum-Installation mit einem bestimmten Licht ausgeleuchtet, oder mit Licht, Klang oder bewegtem Bild verbunden werden. Außerdem nutzen diese kombinierten Installationen oft die Interaktion des Betrachters. Zusätzlich finden sich dezidierte Licht-, Klang- und Videoinstallationen.

 

Auch in der Kinderwerkstatt arbeiten wir immer wieder mit der Installation, versuchen (z.B. bei den Ausstellungen oder den Weihnachtsprojekten) mit Raum, Licht und Klang zu spielen, um auch diese Kunstform vermitteln zu können.