Jahresausstellung 2018

"Findet das Zebra" Ein schwarz-weißer Herbstsalon"

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Schwarz und Weiß sind eigentlich keine Farben. Sie werden in der wissenschaftlichen Terminologie als unbunte Farben bezeichnet was zum Zweck der Abgrenzung  zu den wirklichen, also bunten Farben dient. Schwarz und Weiß finden sich nicht im Spektrum des Regenbogens. Schwarz und Weiß sind die einzigen Farben, die sich zu anderen Farben mischen lassen, ohne deren Grundcharakter zu verändern. Schwarz und Weiß sind, im Gegensatz zu den anderen Farben, unveränderlich.

Oft wird angenommen, dass Schwarz nur schwarz sein kann und Weiß eben weiß ist. Aber so ist es nicht wirklich. Bei Schwarz und Weiß sind die Abtönungen viel subtiler und man muss genau hinsehen um die Unterschiede wahrzunehmen. Es gibt unzählige weiß und schwarz Töne. Sind Schwarz und Weiß nun Farben? Ja, aber ganz besondere.

 

Bei der Vorbereitung unserer Jahresausstellung, unseres Salons, haben wir immer mal wieder die Farbenlehre gestreift und in die Kunsthistorie geblickt aber lange aufgehalten haben wir uns in der Theorie nicht. Dafür hat die Praxis zu Vieles angeboten was wir ausprobieren wollten. So haben wir Schwarz & Weiß geschüttet, gebürstet, gedrippt, gespachtelt, gekämmt, gebest, gependelpinselt, gerakelt, gespritzt, geritzt...ganz gross und sehr klein. Wir haben optische Täuschungen betrachtet, über schwarz & weiß in der Natur gesprochen, uns an der Ästhetik des Barcodes und eigener Abklebemuster erfreut, Gespräche mit Herrn Pollock geführt und Raum und Mensch in unbunte Farbe getaucht.

                               

Bei der Recherche zu schwarz-weiß Malerei haben wir festgestellt, dass wir mit unserer diesjährigen Themenwahl in guter Gesellschaft sind. Die National Gallery in London zeigte im Herbst 2017 eine groß angelegte Ausstellung über die Schwarz-Weiß Malerei. Nach Aussagen der Kuratoren haben sich Künstler über Jahrhunderte hinweg mit den Herausforderungen und Möglichkeiten der Schwarz-Weiß Malerei auseinandergesetzt. Ein Hauptgrund war, die Zuschauer zum wirklichen Hinsehen zu bewegen. Der Verzicht auf die Komplexität von Farbe, so die Kuratoren, kann befreiend wirken und das Experimentieren mit Form, Material und Symbolik fördern. Dieser Ansicht können wir uns nur anschließen.