Material Ton

Aus der Werkstatt-Gazette No.12

Katrin Moser und Verena Fink - 12.05.2014

Was ist Ton?

Beim Werkstoff Ton handelt es sich um ein Material, das natürlich vorkommt und sich in erster Linie aus feinkörnigen Mineralen zusammensetzt. Die Tonminerale, bei denen es sich um Schichtsilikate handelt, geben dem Ton seine plastischen Eigenschaften.

 

Verwendung

Als Rohstoff für Töpferwaren und Keramik wird Ton nachweislich schon sehr lange genutzt. So gibt es Funde von Figuren, die rund 24.000 Jahre v. Chr. entstanden sind.

 

Als einer der Hauptbestandteile von Lehm wird Ton seit etwa 10.000 Jahren als Baumaterial verwendet, beispielsweise als Lehmputz oder in Form von Lehmziegeln. Zudem wird Ton beispielsweise verwendet, um Deiche oder Deponien gegen den Untergrund abzudichten. Daneben findet sich Ton als Rohstoff im Zusammenhang mit der Herstellung von Zement.

In der Industrie wird Ton bei der Herstellung von Schamotten verwendet, die dann als Innenauskleidung von Öfen verbaut werden. Daneben wird Ton als Füllstoff bei der Papierherstellung benutzt. Durch den Ton werden die Papiere weicher und geschmeidiger und erhalten eine glatte Oberfläche.

 

Schon seit Jahrtausenden wird Ton auch zu therapeutischen Zwecken eingesetzt. Die genauen Wirkungsmechanismen sind dabei zwar oft nicht bekannt, allerdings wird die Heilwirkung vor allem den feinkörnigen Schichtsilikaten und deren hoher Absorptionsfähigkeit zugeschrieben. Diese können die Nährstoffe, die an den Mineraloberflächen gebunden sind, abgeben und gleichzeitig Giftstoffe binden und auf diese Weise neutralisieren. 

 

Worauf muss man achten?

Der erste Arbeitsschritt besteht immer darin, den Ton zu kneten und zu schlagen. Auf diese Weise wird der Ton geschmeidig und Luftblasen werden entfernt. Das Entfernen der Luftblasen ist deshalb von Bedeutung, weil sie ansonsten dazu führen könnten, dass das Tonobjekt beim Brennen oder beim Auskühlen platzt.

 

Als nächstes wird der Ton geformt. Im Wesentlichen gibt es dabei drei Grundtechniken, nämlich die Plattentechnik, die Wulsttechnik und das Drehen. 

In vielen Fällen werden diese beiden Techniken auch miteinander kombiniert.

 

Der nächste Schritt besteht in dem Strukturieren des Tons. Hierzu gehören alle Arbeiten, mit denen die Oberfläche der Tonarbeit gestaltet wird.

Der fertige geformte und strukturierte Ton muss dann trocknen.

 

Wie wird gebrannt?

Beim Brennen von Keramik setzen bei steigenden Temperaturen verschiedene Prozesse ein. Zuerst verdunstet das noch im Scherben zurückgebliebene Wasser. Ab einer Temperatur von 500°C ist der Ton vollständig entwässert und sein chemischer Zustand ist irreversibel. Die organischen Bestandteile verbrennen – Oxidation findet statt. Nach der Verfestigung beginnt die Phase der Verglasung. (zum Tonbrand s. auch Gazette No.3 : „Technik: Ton brennen im Brennofen“)