Weihnachtsprojekt 2015

Etliche Wochen vor der Adventszeit überlegten wir mit allen Kindern was das Thema des diesjährigen Weihnachtsprojektes sein soll. Wir sprachen darüber was uns in den letzten Monaten beschäftigte. Die Größeren berichteten davon, dass sie geflüchtete Kinder, aus verschiedenen Ländern, in ihre Klassen bekommen haben und im Fernsehen gesehen hätten wie viele geflüchtete Menschen in München ankamen. "Warum gehen die Leute weg aus ihren Ländern? Warum ist dort Krieg? Was bedeutet Flucht? Wo ist Syrien und welche Sprache spricht man dort? ..."  Sind das weihnachtliche Themen (oh ja!) und wie können wir das im Weihnachtsprojekt umsetzen?

Wir redeten viel:  über andere Kulturen, darüber was uns als Menschen wichtig ist und was wir brauchen (Sicherheit, Freunde, Lachen, Frieden, Respekt, Vertrauen, Wärme, Licht, Geborgenheit, Freiheit, Gerechtigkeit,  Liebe, Trost, Eigenständigkeit, Anerkennung, Familie, Hilfe...) und stellten fest, dass dies Alles für alle Menschen gilt. Wir diskutierten über Unterschiede und Gemeinsamkeiten die wir als Menschen haben und beschlossen, symbolisch, viele ganz unterschiedliche Menschen in die Kinderwerkstatt zu holen.

 

Auf schwarz grundierten Pappen, in weiße feuchte Farbe geritzt, entstanden 140 Porträts von bekannten oder unbekannten Personen. Kanthölzer wurden in 30 cm große Abschnitte gesägt und jedes Kind raspelte, feilte und schmirgelte sein Holz zu einer Figur, bemalte, bekleidete und verzierte sie. Siebzig sehr unterschiedliche kleine Holzmenschen entstanden.

 

Wir bauten, wie jedes Jahr, unsere Weihnachtskrippe auf, verschoben und verkleideten unsere Werkstatttische, tackerten die vielen Porträts an die Wand und gestalteten die Werkbänke zu einer kleinen Installation um. Die siebzig Figuren wurden auf den Tischen platziert,  bekamen Teelichter auf ihre Schaschlikstäbchenarme, das Werkstattlicht wurde gelöscht, die Kerzen entzündet und wenn man genau hinsah, bewegte sich die Karawane auf die Weihnachtskrippe zu.